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DMG Mori – Koreanische VOs
Demnächst steht eine Sprachaufnahme für den liebevoll produzierten Kurzfilm an. Was sollte beachtet werden, bevor man ins Studio geht?
Egal ob es ein aufwendig produzierter Werbespot, ein interessanter E-Learning Beitrag, oder ein kurzer Imagefilm ist, in den meisten Fällen ist ein Besuch im Tonstudio obligatorisch. Aber gerade wenn wenig Erfahrung mit solchen Kooperationen vorhanden ist stellt sich oftmals die Frage, was vorbereitet werden soll, um einen reibungslosen Ablauf der Audioproduktion zu ermöglichen. Wenn ein paar einfache Regeln beachtet werden, ist dies auch problemlos machbar.
Sprecher organisieren
Manche Tonstudios, wie etwa dynamic audio berlin, verfügen über einen eigenen Sprecherpool. In diesem Fall kann sich auf deren Expertise verlassen werden, passende Sprecher für die Aufnahme zu engagieren. Für gewöhnlich ist dies auch multilingual möglich, falls das Projekt mehrsprachig ist. Gegebenfalls kann das Tonstudio auch helfen bestimmte, bekannte Sprecher zu vermitteln. Andernfalls ist es jedoch ebenso eine Option mit eigenen Sprechern zu arbeiten und das Tonstudio nur als Dienstleister für die Sprachaufnahmen und eventuell das Sounddesign zu nutzen. In diesem Fall ist der Planungsaufwand aber größer.
Wie sieht ein gutes Textdokument fürs Tonstudio aus?
Normalerweise hat der Produzent eine klare Vorstellung von dem, was an Text im Video vorkommen soll. In diesem Fall ist es ratsam, diesen mit etwas Vorlauf ans Tonstudio zu schicken. Besonders hilfreich ist es, wenn die einzusprechenden Textpassagen alle einzeln aufgeführt werden. Ebenso sorgen sinnvolle Dateinamen für ein besseres Verständnis.
Genauso wie eine Spalte für Anmerkungen hilfreich ist. Denn häufig gibt es zusätzlich noch konkrete Vorstellungen, wie ein Wort oder eine Ziffer auszusprechen sind. Sollen Telefonnummern zum Beispiel einzeln angesagt werden? Oder doch lieber im Zweier- oder Dreierverbund? Wie verhält es sich mit Eigennamen oder fremdsprachlichen Begriffen? Gerade Firmennamen sollten in der Aussprache abgeklärt werden, besonders bei überregionalen Marken kann es hier große Unterschiede geben.
Wie ist der generelle Tonfall des Sprechers angelegt? Bei Sprachdialogsystemen ist zumeist ein sachlich freundlicher Klang gewünscht. Bei Werbetexten kann der Sprecher aber auch mal aufgeregt, freudig und gar etwas überdreht rüberkommen. Je nach Inhalt kann die Stimmung indes auch romantisch und verspielt sein, wofür die Texte dann mit mehr Hauch und sanftem Tonfall eingesprochen werden. All diese Informationen, eingefügt in das Textdokument, helfen der Regie dabei, die Aufnahme in die richtige Richtung zu leiten.
Storyboards helfen beim richtigen Timing
Die obige Anweisung macht vor allem dann Sinn, wenn es sich bei den Aufnahmen um reine Audiodateien handelt, die nicht bildgebunden eingesprochen werden müssen. Beziehen sich die Textpassagen jedoch auf bestimmte Szenen in einem Video ist es gut ein Storyboard zu verwenden. Storyboards zeigen in einfachen Skizzen den Inhalt des Films und beschreiben, was in einer einzelnen Szene passiert. Je nachdem wie komplex der Sachverhalt ist, erfordert es auch mehrere Skizzen pro Szene. Gleichzeitig wird der Zeitrahmen für die einzelnen Abläufe festgelegt.
Gleich neben der Bildbeschreibung ist der Sprechertext. Durch die Zeitangaben hat der Sprecher ebenso die Information, in welchem Tempo er den Text einsprechen muss. Hier gilt es, auch schon bei der Textkonzeption darauf zu achten, das richtige Maß an Textmasse zu finden. Gerade bei Beiträgen, die Sendezeit gebunden sind, wird häufig versucht viel Information und Text in kurzer Zeit unterzubringen. Auch wenn dies im ersten Moment nach einer guten Lösung aussehen mag, kann dies jedoch zu einem Verlust an Verständlichkeit führen. Auch der Sprecher hat dann weniger Raum für eine gute Artikulation. Als Besonderheit multilingualer Projekte sollte man damit rechnen, dass die Textlänge je nach Sprache variiert. So ist Italienisch immer länger als Deutsch, während das Sprechen englischer Texte meistens etwas weniger Zeit in Anspruch nimmt.
Storyboards müssen nicht immer den gesamten Inhalt des Films anzeigen, sondern nur die Teile, die auch für das Tonstudio relevant sind. Handelt es sich um eine Mischung von Animations- und Realfilmsequenzen kann man die Szenen weglassen, für welche kein Text eingesprochen werden muss. Dies garantiert Übersichtlichkeit und erspart unnötigen Aufwand. Wenn neben den Sprachaufnahmen auch noch eine Musikunterlegung oder Soundeffekte vorgesehen sind, können diese ebenso in einer weiteren, separaten Spalte im Storyboard beschrieben werden.
Eine gute Vorbereitung spart den Ärger hinterher
Mit einer guten Vorbereitung lässt sich die eigentliche Aufnahme recht zügig fertig stellen. Man sollte sich also schon im Vorhinein gut überlegen was für und wie viele Sprecher man benötigt, welchen Text sie einsprechen sollen und welche Aussprache bestimmter Wörter gewünscht ist. Ebenso ist zu überlegen, ob ein Storyboard Sinn macht, welche Atmo-Geräusche den Text oder das Bild unterstützen und was für Musik passend ist. Auch muss festgelegt werden, für welches Format der Beitrag hergestellt wird, da für bestimmte Sendeformate unterschiedliche Ansprüche an die Audiodateien gestellt werden.
Umso detaillierter diese Dinge dokumentiert sind, desto eher wird die Aufnahme hinterher auch genau so sein, wie sie geplant war. Letztendlich profitieren alle Akteure von einer reibungslos ablaufenden Produktion mit deren Ergebnis dann alle zufrieden sind.