Wenn im Video Musik oder Soundeffekte, beziehungsweise Atmos vom Dreh etc. vorkommen, sollten diese für eine hochwertige Lokalisation separat von der Sprachspur vorliegen. Nur so kann das Tonstudio dafür sorgen, dass das lokalisierte Video, von der Sprache abgesehen, so klingt wie das originale Video.
Wenn die Zeit und das Budget reichen, kann man auch über lippensynchrone Lokalisation nachdenken. Dies ist insbesondere dann sinnvoll, wenn im Film sehr viel direkt gesprochen wird und die Zuschauer möglichst gar nicht merken sollen, dass die Originalsprache ursprünglich eine andere war. Dies ist allerdings sehr viel aufwendiger als ein Voice Over. Glaubwürdige Lippensynchronisation erfordert ein eigenes Drehbuch, in welchem die Übersetzung so angelegt ist, dass sie in ihrer Lautgebung möglichst nah am Original bleibt. Hierfür braucht man erfahrene Übersetzer. Wenn im Film besonders viele Charaktere vorkommen, müssen außerdem auch eine ganze Reihe Sprecher gebucht werden, was ein hohes Maß an Organisation erfordert. Lippensynchrone Übersetzung wird daher meist bei Filmen und Serien umgesetzt, weniger bei Imagefilmen und E-Learnings. Bei Werbung kann jedoch beides gut funktionieren.
Ganz egal wie man lokalisiert, es gibt immer ein paar Dinge ganz allgemein zu beachten:
Lokalisation heißt nicht einfach nur Übersetzung. Man muss auch die Kultur und Normen der Gesellschaft, in deren Sprache übersetzt wird, beachten. Die Art, wie die Erzählstruktur aufgebaut ist, kann in verschiedenen Kulturen stark differenzieren. Imagefilme und insbesondere Werbung wollen häufig provozieren und Grenzen ausloten. Das kann im Heimmarkt ein Erfolgskonzept sein. In einem anderen Kulturkreis könnte diese Grenze aber eindeutig überschritten werden und so auf allgemeine Ablehnung stoßen. Daher lohnt es sich gerade für komplexe oder provokante Inhalte zu überlegen, wie diese in ihrer Erzählstruktur am besten übermittelt werden können. Das beeinflusst einerseits die Sprache, kann aber auch ganze Zusatzmodule oder das Weglassen bestimmter Bestandteile der Filme erfordern, also Einfluss auf die Erzählstruktur und die visuelle Komponente haben.
Wenn mit Sprechern gearbeitet wird, ist es essentiell, Muttersprachler zum Einsatz kommen zu lassen. Was sich für den Laien wie „gutes Englisch“ anhört, sorgt im Land selbst bestenfalls noch für Kopfschütteln. Im schlimmeren Fall könnte der Film aber erst gar nicht ernst genommen werden und somit seine Wirkung verfehlen. Ganz ähnliches gilt natürlich für die Übersetzungen von Untertiteln, unverständliche Sätze sprechen niemanden an.
Tipps:
Untertitel sparen Kosten und Zeit, wirken aber nicht so hochwertig und können von Inhalten ablenken.
Bei Übersetzungen immer darauf achten, dass sie sich zum Bild einsprechen lassen. Übersetzungsagenturen brauchen diese Information, um gegebenenfalls Inhalte zu kürzen.
Für Voice Over und Synchronisation die Tonspuren immer getrennt anliefern. Sprache, Musik und Geräusche oder Soundeffekte liegen möglichst separat vor.